Geschichtlicher Überblick
Altsteinzeit
- Bis 8.000 v.Chr.: Reilinger Schädel (homo erectus reilingensis) gilt als Nachweis für die Anwesenheit von Jägern der frühen Altsteinzeit am Rand des Rheintals
Mittelsteinzeit
- 8.000 - 6.000 v.Chr.: Feuersteinartefakte weisen auf Siedlungsaktivitäten im Gewann "Sentner" hin
Jungsteinzeit
- 6.000 - 2.200 v.Chr.: Siedlungen im Bereich der Fluren "Sentner", "Rösselsberg", "Bruch" und "Hühnerwegel"
Bronzezeit
- 2.200 - 1.200 v.Chr.: Einzelfund im Bereich des Gewerbeparks St. Leon-Rot
Urnenfelderkultur
- 1.200 – 750 v.Chr.: Siedlungen in den Fluren "Rösselsberg" und "Hühnerwegel" sowie am Ostrand des Surf- und Angelsees
Hallstattzeit
- 750 – 450 v.Chr.: Siedlungen in den Fluren "Rösselsberg" und "Hühnerwegel"
La-Tène-Zeit
- 450 – 15 v.Chr.: Siedlungen in den Fluren "Rösselsberg", "Hühnerwegel", "Hinterer Harres" und "Reilinger Bruch"
- 15 v.Chr. – 260 n.Chr.: Funde deuten auf die Existenz römischer Gutshöfe (Mauerwerk im Gewann "Stegerfeld", Gräberfeld im "Harres"); bedeutender Fund eines Laren (Schutzgeist) im Gewann „Oberfeld“
Mittelalter
- 700 – 800: Angelsächsische Mönche christianisieren die Menschen in unserer Gegend
- 853: Ersterwähnung des Kanonikerstifts „St. Leo“ im Testament der Adligen Erkanfrida
- 858: Erneute urkundliche Erwähnung des Klosters „St. Leo“ in einer Schenkungsurkunde Ludwig des Deutschen
- 1056: Kaiser Heinrich III. schenkt das Gebiet des Lußhardtforstes an den Bischof von Speyer
- 1157: Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes St. Leon in einer Kaufurkunde des Bischofs Günther von Speyer
- 1284: Ersterwähnung von Rot in einer Urkunde von König Rudolf I. von Habsburg
- 1289: Die „kirche zu sante Len“ sowie "her Albrecht der Ritter von Sante Len ..." werden erwähnt; St. Leon und Rot sind Gemeinden mit gemeinsamer Allmend
- 1316: Die Pfarrei St. Leon ist Sitz eines Dekanats
- 1397: Rot erhält einen eigenen Schultheiß
- 1403: Das Kloster Maulbronn verzichtet auf seinen Hof in St. Leon
- 1459: St. Leoner und Roter huldigen in Mingolsheim ihrem Landesherrn
- 1464: Rot wird selbständige Pfarrei
- 1476: Bau der ersten Kirche in Rot
- 1482: Der St. Leoner Markt wird erstmals erwähnt
- 1494: In St. Leon wird ein Rathaus erstellt
- 1500: Bau der Bannmühle in St. Leon (heute als „Cramer“-Mühle bekannt) durch einen nicht namentlich bekannten Speyerer Bischof
- 1525: Kurfürst Ludwig V. setzt im Bauernkrieg dem „burischen Ufruhr“, an dem St. Leoner und Roter beteiligt sind, ein Ende
Neuzeit
- 1618–1648: Den Dreißigjährigen Krieg überleben in St. Leon 28 Personen, in Rot 35 Personen. Die Gemeinden unterstehen der gestrengen Herrschaft der Fürstbischöfe von Speyer. Mit dem Einzug des Zehnten ist die Amtskellerei Kislau beauftragt
- 1650: Der Sommermannszug in St. Leon wird zum ersten Mal erwähnt
- 1688 – 1697: Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (Orléanischer Krieg) werden die Gemeinden St. Leon und Rot zerstört
- 1710 – 1720: Der Tabakanbau wird eingeführt
- 1728: Kardinal Schönborn errichtet durch Erlass das Landkapitel St. Leon (Wiedereinführung des Dekanats), dem bis zur Gründung des Dekanats Wiesloch 25 Pfarreien des Bruhrains angehören
- Ab 1740: Große Auswanderungswelle nach Ungarn, Österreich und Amerika
- 1771: St. Leon und Rot werden in das Amt Philippsburg eingegliedert
- 1774: Der Roter Markt taucht erstmals in Urkunden auf
- 1799: Pfarrer Deubl aus Rot rettet St. Leon vor dem Beschuss, als sich das Kaiserliche Heer und die Franzosen im Napoleonischen Krieg gegenüberstehen
19. Jahrhundert
- 1802/03: Beide Gemeinden werden badisch, als der Markgraf von Baden die rechtsrheinischen Besitzungen des Erzbistums Speyer übernimmt
- 1830 – 1850: Auswanderungen nach Nordamerika und Bosnien
- 1843: Schulhausbau in Rot
- 1848/49: Im badisch-pfälzischen Aufstand unter Friedrich Hecker tragen Pfarrer, Lehrer, Förster und Gastwirte von Rot und St. Leon die revolutionären Ideen
- 1852: Schulhausbau in St. Leon
- 1870/71: Im Deutsch-französischen Krieg verlieren Rot oder St. Leon keine Einwohner. Mit den Zigarrenfabriken hält die Industrialisierung Einzug
- 1878: Der Spargelanbau gewinnt an Bedeutung, der Hopfenanbau geht zurück
- 1890: Großbrände vernichten in St. Leon 5 Anwesen
20. Jahrhundert
- 1900: Neubau der Volksschulen in St. Leon und Rot
- 1913: Das Franziskushaus in Rot wird an den Vinzentiusverein übereignet
- 1914-18: Beide Gemeinden zahlen im 1. Weltkrieg Blutzoll mit 62 Vermissten bzw. Gefallenen aus St. Leon und 88 aus Rot
- 1930: Neubau des Josefshauses St. Leon
- 1934/36: Neubau der Reichsautobahn, heute A 5. Kultivierung (Trockenlegung) der Kraichbachniederung
- 1939-45: Im 2. Weltkrieg erleiden St. Leon (97 Gefallene und 43 Vermisste) und Rot (140 Gefallene und 85 Vermisste) hohe Verluste
- 1. April 1945: Am Ostersonntag wird Rot gezielt von einer Einheit der 17. SS-Panzerdivision "Götz von Berlichingen" beschossen, als Straf- und Vergeltungsaktion, weil die Bevölkerung weitere sinnlose Kämpfe vermeiden wollte. Es gibt 37 Tote und große Zerstörungen.
- 1955: In St. Leon wird eine neue Kirche gebaut
- 1956/58: Die Pfarrkirche in Rot wird erweitert
- 1959/60: Schulhausneubau in St. Leon (spätere Mönchsbergschule)
- 1968: Die Parkringschule in Rot wird fertig gestellt
- 1973: Der Fusionsvertrag zwischen Rot und St. Leon wird geschlossen
- 1974: Rot und St. Leon fusionieren zur Einheitsgemeinde St. Leon-Rot. Das neue Wappen zeigt auf gespaltenem Schild in der linken Hälfte auf blauem Grund die Tiara für den Ortsteil St. Leon und in der rechten Hälfte auf goldenem Grund die Sichel für den Ortsteil Rot
- 1983: Die Gemeinde feiert das 500-jährige Jubiläum des St. Leoner Marktes (Sauerkrautmarkt)
- 1984: St. Leon-Rot begeht die 700 Jahrfeier Rots
- 1986: Inbetriebnahme des multifunktionalen Sport-, Kultur und Tagungszentrums „Harres“
- 1990: Beschlussfassung des Gemeinderats zur Erschließung des Gewerbeparks
- 1995: Die bisher in der „Kastanienschule“ untergebrachten Grundschulklassen beziehen ihre neuen Räume in der Parkringschule
- 1995: Die Firma SAP bezieht das erste Gebäude im Gewerbepark
- 1996: Der Golfplatz wird seiner Bestimmung übergeben
- 1997: Die im Gewann „Tränkwiesen“ für rund 42,5 Millionen DM errichtete neue Kläranlage nimmt ihren Betrieb auf.
- 1998: Zwei neue Kindergärten werden eingeweiht. Erster Spatenstich für das SAP-Service-Center im Gewerbepark. Die Gemeindeverwaltung bezieht das neben dem Veranstaltungszentrum „Harres“ neu errichtete Rathaus.
- 1999: Die „Deutsche Bank – SAP-Open“, Europameisterschaft der Profigolfer, erstmals auf dem Golfplatz St. Leon-Rot ausgetragen. Die Einheitsgemeinde feiert ihr 25-jähriges Jubiläum
21. Jahrhundert
- 2000: Das ehemalige Rathaus in Rot wird an die Kirchengemeinde Rot verkauft; das Gebäude wird zum Pfarrzentrum umgebaut. SAP bietet mehr als 2.000 Menschen Arbeit im Gewerbepark. Mehr Informationen finden Sie ab 2001 immer in den Jahresrückblicken der Gemeinde St. Leon-Rot
- 2001: Das frühere Rathaus in St. Leon wird umgebaut und saniert; es bietet künftig dem Heimatmuseum der Gemeinde sowie Vereinen und Organisationen Platz. Die „Kastanienschule“ der Walldorfer Straße wird zum Haus für Vereine umgebaut.
- 2002: Das Alte Rathaus St. Leon wird Vereinshaus und Museum; die Kastanienschule wird Vereinshaus
- 2003: Die evangelische Christuskirche wird ihrer Bestimmung übergeben. Das alte Rathaus Rot wird Pfarrheim der Pfarrgemeinde "St. Mauritius" Rot
- 2004: Die Neubaugebiete "Reilinger Straße links" und "Rosenstraße/Tränkweg" sind erschlossen. Der Schulbetrieb des Privatgymnasiums St. Leon-Rot beginnt.
- 2005: Das Land Baden-Württemberg beginnt mit dem Bau der Umgehungsstraße für den Ortsteil Rot
- 2006: Der erste Teilabschnitt der Umgehungsstraße wird freigegeben. In der Gemeinde arbeiten rund 6.400 Arbeitnehmer, davon mehr als 4.000 bei SAP
- 2007: Die zweite Teilstrecke der Umgehungsstraße ist befahrbar. Die Gemeinde feiert 850 Jahre St. Leon
- 2008: Die Umgehungsstraße wird freigegeben. Die Planung für das neue Hallenbad an der Laurentiusstraße (später Dietmar-Hopp-Straße) beginnt
- 2009: Der Gemeinderat entscheidet, das Hallenbad zu bauen und den Eigenbetrieb Erholungsanlage "St. Leoner See" damit zu beauftragen. Die Gemeinde kauft das Josefshaus, Leostraße 31, und baut es zu einem Kinderhaus um
- 2010: Der Neubau des Hallenbades an der Dietmer-Hopp-Straße beginnt
- 2011: Mit Beginn des Schuljahrs 2011/12 endet die Zeit der Hauptschulen in St. Leon-Rot; die Werkrealschule ist als weiterführender Zweig eingerichtet
- 2012: Das Hallenbad "Badespaß" wird in Betrieb genommen
- 2013: Die Schullandschaft ändert sich: Die Gemeinschaftsschule wird beantragt
- 2014: Einweihung des neuen Seerestaurants. Die Gemeinschaftsschule an der Parkringschule St. Leon-Rot startet. Das Kinderbetreuungsgebäude mit Multifunktionshalle an der Parkringschule St.Leon-Rot wird eingeweiht.
- 2015: Einweihung des neuen Schulhofes an der Mönchsberg-Grundschule St. Leon. Einweihung und Tag der offenen Tür des neuen Wasserwerkes des Wassergewinnungs-Zweckverbandes
- 2016: Bürgerbefragung zur geplanten Ortsumgebung St. Leon. Ein neues Gewerbegebiet "Im Schiff II" wird erschlossen und der Baubeginn für ein neues Wohnheim für soziale Zwecke findet statt. Der Tag des offenen Denkmals findet in der Kramer Mühle statt.
- 2017: Bürgerentscheid "Rettet die Mühlenwiese“. Sanierung der Kläranlage. Erschließung neues Gewerbegebiet "Schiff II"
- 2018: Feier 50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot. Das neue Gewerbegebiet "Im Schiff II" wird freigegeben.
- 2019: 50 Jahre Musikschule „Südliche Bergstraße“ (Gründungsmitglied u.a.: St. Leon-Rot). Die Anbauten von Mönchs- und Parkringschule werden bezogen.
- 2020: Im Juli startet ein Architekturwettbewerb zur Umsetzung des Nutzungskonzeptes für die Kramer-Mühle, das mit vielen Beteiligten durch eine „Bürgerwerkstatt“ erarbeitetet wurde. Der Bebauungsplan des kleinen Neubaugebietes „Oberfeld“, sowie der Neubau einer Kindertageseinrichtung werden durch den Gemeinderat beschlossen.
- 2021: Erschließung des Neubaugebietes „Oberfeld“. Der Anbau der Parkringschule wird offiziell eingeweiht. Der Arbeitskreis Heimatgeschichte feiert sein 20-jähringes Bestehen. Das Sanitärgebäude 7 am St. Leoner See wird eingeweiht. Der Glasfaserausbau beginnt.