Ehrenbürger
Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste von einer Gemeinde vergebene Auszeichnung. Nach § 22 Gemeindeordnung Baden-Württemberg kann Personen, die sich besonders verdient gemacht haben, auf Beschluss des Gemeinderates das Ehrenbürgerrecht verliehen werden.
Auf Beschluss des Gemeinderates hat die Gemeinde St. Leon-Rot folgende Persönlichkeiten mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet:
Helmut Martin
Von 1968 bis 1974 war Helmut Martin Bürgermeister der damals selbständigen Gemeinde Rot. Mit großem Engagement setzte er sich für den Zusammenschluss der beiden damals selbständigen Gemeinden St. Leon und Rot zur Einheitsgemeinde St. Leon- Rot im Jahre 1974 ein. 1974 wählten ihn die Bürgerinnen und Bürger der fusionierten Gemeinden Rot und St. Leon zum Bürgermeister der Gemeinde St. Leon-Rot, der er dann bis 1998 vorstand. In seiner Amtszeit entwickelte er die neue Gemeinde behutsam und zielorientiert. Er erschloss neue Baugebiete, schuf die entsprechende Infrastruktur und sorgte durch die Ansiedlung umweltgerechter Betriebe für Arbeitsplätze im Ort.
Der Bau des „Harres“ mit Großsporthalle und Bürgersaal für kulturelle Veranstaltungen und Tagungen war ihm ein Herzensanliegen, ebenso der Bau eines neuen Rathauses in der Nachbarschaft zum „Harres“, was eine effektivere Verwaltungsarbeit ermöglichte. Im Zusammenhang mit diesen Baumaßnahmen konnte auch der Bauhof zentralisiert werden. Der Rückkauf des Industriegebietes am Bahnhof Rot-Malsch und der Ausbau zum Gewerbepark ermöglichte die Ansiedlung von umweltfreundlichen Groß- und Kleinunternehmen. Der St. Leoner See wurde angelegt und entwickelte sich zu einer weit über die Region hinaus bekannten und mit Preisen ausgezeichneten Erholungsanlage.
Eine für die Gemeinde St. Leon-Rot zukunftsweisende Entscheidung war die Bereitstellung eines überwiegend in Gemeindebesitz befindlichen Geländes für den Bau eines Golfplatzes durch einen Privatinvestor. Helmut Martin konnte sowohl den Gemeinderat als auch die Einwohnerschaft von St. Leon-Rot überzeugen, dass der Golfplatz Vorteile für die Gemeinde bringen werde. In der Folge erwarb die SAP im Gewerbepark für Erweiterungsmaßnahmen das notwendige Baugelände. So entstanden im Gewerbepark St. Leon-Rot Büroräume für ca. 3.000 SAP-Mitarbeiter. Das wiederum führte zu einer enormen Steigerung der Finanzkraft der Gemeinde.
Seine ausgeprägte Fachkompetenz, seine Überzeugungskraft und sein weit über das Maß hinausgehender Einsatz für das Wohl der Gemeinde brachte ihm bei Wahlen überdurchschnittliche Ergebnisse, sowohl bei seinen Wiederwahlen und als auch bei den Wahlen zum Kreistag. 30 Jahre war er Mitglied im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises. Dafür wurde er vom Landkreis mit dem Kreisehrenring ausgezeichnet. Seine kommunalpolitische Erfahrung sowie seine Kontakte zu Repräsentanten übergeordneter Behörden machten Helmut Martin auch weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. So war er z. B. 20 Jahre Mitglied im Landesvorstand des Gemeindetages Baden-Württemberg.
Als Anerkennung für seine großen Verdienste und sein außergewöhnliches Engagement für die Gemeinde St. Leon-Rot beschloss der Gemeinderat einstimmig, Helmut Martin die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand wurde ihm in feierlichem Rahmen die Ehrenurkunde überreicht.
Anton Kremer
Anton Kremer war seit 1972 für die Gemeinde Rot, ab 1974 für St. Leon-Rot tätig. 1991 wählte ihn der Gemeinderat zum Beigeordneten der Gemeinde, ein Amt das er bis 2007 engagiert, strukturierte umsichtig und entschlussfreudig ausfüllte, indem er die Finanzen der aufstrebenden Gemeinde mit hohem Sachverstand und auf Kurs hielt und das Gemeindevermögen mehrte. Er widmete sich dem Aufbau und der Führung der Kommunalen Wohnungsbau GmbH, leitete den Eigenbetrieb Wasserversorgung St. Leon-Rot und war Verbandsrechner des Wassergewinnungszweckverbands Hardtwald. Bei der Vielzahl der Aufgaben lag ihm das Wohl der Gemeinde besonders am Herzen.
Aufgrund seines Engagements für die Gemeinde und als Kreisrat, insbesondere auch für die Errichtung des Gewerbeparks, die Einrichtung der Erholungsanlage "St. Leoner See" und den Bau und Betrieb des Veranstaltungszentrums "Harres" sowie für das Rote Kreuz und die Russlandhilfe, verlieh ihm der Gemeinderat 2007 als Dank und Anerkennung für seine herausragenden Verdienste für Bürger und Gemeinde während seines beruflichen Wirkens die Ehrenbürgerwürde im Rahmen einer Feierstunde anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand.
Dietmar Hopp
Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Gemeinde St. Leon-Rot leistete und leistet auch Dietmar Hopp, einer der Gründer der SAP Walldorf. Er realisierte eine Golfanlage auf St. Leon-Roter Gemarkung, die heute zwei 18 Löcher-Plätze, einen 9 Löcher-Platz, einen Kurzplatz und einen Bambini-Platz sowie die dazu gehörende exzellente Infrastruktur umfasst. Die Anlage wird regelmäßig als schönster Golfplatz Deutschlands ausgezeichnet.
Beim Bau der Anlage wurde Wert gelegt auf eine harmonische, sich in die Landschaft einfügende Sportstätte, bei der auch das ökologische Moment beachtet ist. Dietmar Hopp ist es zu verdanken, dass sich die SAP im Gewerbepark ansiedelte und dort mehr als 4.000 Arbeitsplätze schuf. Mit einer Stiftung zu Gunsten der örtlichen Vereine trägt Dietmar Hopp dazu bei, dass die Vereine ihre Vorhaben umsetzen können.
Anneli und Dietmar Hopp sorgten durch eine Spende von 4 Mio. Euro für den Anschub, die Seniorenanlage St. Leon-Rot zu erstellen. Der Caritas-Verband des Rhein-Neckar-Kreises nahm sich mit weiterer Unterstützung der Gemeinde dieser Aufgabe an, baute und betreibt ein Seniorenheim mit 60 Pflegeplätzen sowie 20 betreuten Wohnungen in der Ortsmitte von St. Leon-Rot.
Dietmar Hopp ist dem Fußballsport und vor allem der Jugendförderung eng verbunden. Dies führte dazu, dass in St. Leon-Rot ein Förderzentrum für den Mädchenfußball entstand. Neben der sportlichen Leistung wird hier auch das schulische und berufliche Weiterkommen gefördert. Diese nicht vollzählig aufgeführten Leistungen veranlassten den Gemeinderat, Herrn Hopp 2007 die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.