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Asiatische Tigermücke
icon.crdateArtikel vom 16.09.2024
in St. Leon-Rot gefunden
Vor kurzem wurde die ursprünglich aus Südostasien stammenden Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) durch aufmerksame Bürger in beiden Ortsteilen der Gemeinde gemeldet. Diese verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch bei uns auf einen geeigneten Lebensraum. Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar (Foto).
Die Tigermücke stellt ein nicht unerhebliches potenzielles Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z.B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Baden-Württemberg zwar aktuell nicht verbreitet, werden jedoch immer wieder z.B. durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht v.a. bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Gefahr, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, ist durch die geringe Verbreitung der Erreger zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gering.
Um die Verbreitung der Tigermücke zu erfassen sind Monitoringsmaßnahmen im Umfeld der bisherigen Meldeadressen (einige hundert Meter) notwendig. Optimalerweise werden die dafür verwendeten Fallen in Privat-Gärten platziert. Wir bitten die Bürger um Unterstützung der KABS-Mitarbeiter.
Um eine Verbreitung der Tigermücke zu verhindern sind alle Bürger dazu aufgerufen, eigenständig Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen die Brutstätten der Tigermücke. Diese sind z.B. Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen. Bürgerinnen und Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie in ihren Garten, Balkon, Hof oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und Wasseransammlungen vermeiden. Regentonnen sollten mit einem Mückennetz ordentlich abgedichtet werden, sodass für Mücken kein Ein-/Ausflug möglich werden.Können Brutstätten jedoch nicht beseitigt werden (wie z. B. Hofgullys) ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten mit Bti-Tabletten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff tötet lediglich Mückenlarven ab, ist jedoch für andere Insektengruppen wie z.B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich. Bti-Tabletten können im Bürgerbüro kostenfrei abgeholt werden. Viele nützliche Tipps zur Brutstätten-Prävention finden Sie auch unter https://www.kabsev.de/1/1_8/Praeventiv.php
Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich! Vor allem Fotos der Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt.
Für Fragen oder die Meldung einer Sichtung wenden Sie sich gerne an tigermuecke(@)kabsev.de