Starkregen-Vorsorge
Starkregen kann überall auftreten – auch in St. Leon Rot. Mit dem Klimawandel kommen solche Extremereignisse immer häufiger vor. Zudem ist die Vorwarnzeit oft kurz oder gar nicht vorhanden. Eine gute Vorsorge kann jedoch vor größeren Gefahren und Folgeschäden schützen. Dem Leitfaden des Landes folgend hat die Gemeinde St. Leon-Rot deshalb ein Starkregenrisikomanagement bearbeitet. Fachleute haben im Rahmen dessen Starkregen-Gefahrenkarten erstellt, die zeigen, wohin das Wasser im Ernstfall fließt. Auf den Karten kann jede und jeder ablesen, wie gefährdet die eigene Wohnung oder das eigene Haus im Ernstfall sein könnte und entsprechend vorsorgen.
Was zeigen die Karten?
Die Karten zeigen für das gesamte Gemeindegebiet, wie sich das Wasser bei einem Starkregenereignis verteilt, wohin es fließt und in welchen Bereichen es sich aufstaut. Überflutungsflächen sind dabei blau eingefärbt – je dunkler das blau, desto höher steht das Wasser. Pfeile zeigen an, wohin und wie schnell das Wasser abfließt.
Basierend auf einer Computerberechnung zeigen die Karten Gefahren auf, die bei drei verschiedenen Szenarien auftreten können:
- seltenes Starkregenereignis ca. 40 Liter pro m² in 1 Stunde
- außergewöhnliches Starkregenereignis ca. 50 Liter pro m² in 1 Stunde
- extremes Starkregenereignis ca. 128 Liter pro m² in 1 Stunde
Das seltene Ereignis tritt statistisch gesehen einmal in circa 30 Jahren auf, das außergewöhnliche Ereignis statistisch gesehen einmal in 100 Jahren. Das extreme Starkregenereignis wird für Baden-Württemberg einheitlich mit 128 Liter berechnet und unterliegt keiner statistischen Auftretenswahrscheinlichkeit.
Was können Sie tun?
Die Karten sind ein erster Anhaltspunkt für eine mögliche Gefährdung. Eine individuelle Analyse ist aber zwingend notwendig. Wichtig ist, dass jeder vor Ort prüft, ob von der Karte abweichende oder zusätzliche Fließwege und Einstaubereiche vorliegen. Die richtige Vorsorge ist sowohl für die eigene Sicherheit als auch für den Schutz von Gebäuden und Materiellem entscheidend. So gehört es zum Beispiel zur Eigenvorsorge das Gebäude vor Wassereintritt zu schützen und den Versicherungsschutz zu prüfen.
Einige Beispielfragen können bei einer ersten Einschätzung helfen: Gibt es tieferliegende Räume, in die Wasser eintreten kann? Sind dort Gegenstände mit hohem Schadenspotenzial gelagert (Technikräume, Tiefgaragen, etc.)? Gibt es weitere Eintrittswege (Lichtschächte, Lüftungsöffnung, Fenster/Türen, etc.)? Sind unbefestigte Gegenstände im Gefahrenbereich gelagert, die mitgerissen und anderswo Schaden anrichten können?
Zudem sollten sich alle Bürgerinnen und Bürger über korrektes Verhalten vor, während und nach einem Ereignis informieren und Unwetterwarnungen beachten.
Hintergrund:
Der Deutsche Wetterdienst DWD spricht von Starkregen bei lokal und zeitlich begrenzter intensiven Regen von 15 Liter pro m² in einer Stunde oder 20 Liter pro m² in sechs Stunden. Der Boden kann den Niederschlag nicht bzw. nicht schnell genug aufnehmen. Auch die Kanalisation kann die Wassermassen nicht schnell genug ableiten. Das Wasser fließt daher an der Oberfläche ab und staut sich an Tiefpunkten. In Folge dessen besteht die Gefahr von Überflutungen.
Starkregen im Kanalnetz - Pflicht zur Eigenvorsorge
Wir möchten Sie für die Thematik Eigenvorsorge sensibilisieren. In unserer Kurzinfo als PDF-Datei finden Sie allgemeine Hinweise und Informationen zum Thema Starkregen-Ereignisse. Außerdem finden Sie dort Tipps, wie Sie Ihr Haus und Ihre Familie schützen können.
Weitere Informationen zum Thema Rückstau im Kanalnetz und die notwendige Eigenvorsorge finden Sie auf den Detailseiten der Abwasserentsorgung.
Karten und Interpretationshilfen
Eine Interpretationshilfe für die Karten finden Sie im Detail hier.
Die Starkregenkarten finden Sie hier.
